Erregbarkeit von Motoneuronen gestört
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- Kategorie: Grundlagenforschung
Ein Team der Universität Würzburg um Prof. Michael Sendtner und PD Dr. Sybille Jablonka hat einen Artikel bei PubMed bezüglich der Rolle von fehlerhaftem Kalzium-Kanal-Clustering in Axonendigungen veröffentlicht. Hier können Sie die deutsche Übersetzung nachlesen.
Fehlerhaftes Kalzium-Kanal-Clustering in Axonendigungen stört die Erregbarkeit von Motoneuronen bei spinaler Muskelatrophie
Jablonka, S., Beck, M., Lechner, B. D., Mayer, C., Sendtner, M.
Institut für Klinische Neurobiologie, Universität Würzburg, 97078 Würzburg, Deutschland, 08.10.2007
Die proximale spinale Muskelatrophie (SMA) ist eine Motoneuronen-Erkrankung, für die es derzeit keine wirksame Behandlung gibt. Bei Tiermodellen mit SMA weisen spinale Motoneuronen eine verringerte Axonverlängerung und Wachstumskegelgröße auf. Diese Defizite gehen einher mit verminderten Spiegeln von beta-Aktin Boten-RNA (mRNA) und (beta Aktin-)Protein in den distalen Abschnitten der Axone.
Wir zeigen, dass Motoneurone mit fehlendem Survival-Motoneuron-Gen (Smn) beim Clustering der Cav2.2-Kanäle in axonalen Wachstumskegeln schwere Fehler aufweisen. Diese Fehler korrelieren auch mit einer verringerten Frequenz lokaler Ca2+-Ströme. Im Gegensatz dazu ist die globale spontane Erregbarkeit, die in Zellkörpern und proximalen Axonabschnitten gemessen wurde, nicht verringert. Die Stimulation der Smn-Produktion aus dem transgenen SMN2-Gen durch cyclisches Adenosinmonophosphat stellt die Cav2.2-Akkumulation und Erregbarkeit wieder her.
Dies könnte zur Entwicklung neuer Therapien für die SMA führen, die sich nicht darauf konzentrieren, das Überleben der Motoneuronen zu verbessern, sondern stattdessen die Wiederherstellung der Erregbarkeit und Funktion der Wachstumskegel zu erforschen.
Quelle: NCBI, PubMed, PubMed-ID: 17923533
Link zum Originalartikel: Defective Ca2+ channel clustering in axon terminals disturbs excitability in motoneurons in spinal muscular atrophy.