Trophos veröffentlicht Ergebnisse zur Pivotstudie mit Olesoxim
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- Kategorie: Klinische Forschung
- Erstellt: 22. März 2014
Die Firma Trophos hat eine Presseerklärung zu den Ergebnissen der zweijährigen Pivotstudie mit SMA-Patienten unter Verwendung des Wirkstoffes Olesoxim veröffentlicht. Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend für zukünftige Studien und Behandlungsmöglichkeiten. Hier der link zum Originalartikel:
Trophos announces top-line results of pivotal trial of olesoxime in spinal muscular atrophy
Nachfolgend können Sie die deutsche Übersetzung lesen.
Trophos veröffentlicht Ergebnisse einer Pivotstudie mit Olesoxim bei spinaler Muskelatrophie
Vielversprechende Ergebnisse für die Erhaltung der motorischen Funktion bei spinaler Muskelatrophie (SMA) – einer seltenen, schwerwiegenden und zu Behinderungen führenden neurodegenerativen Erkrankung mit Beginn im Kindesalter
Marseille, Frankreich, 10. März 2014 – Nach Angaben von Trophos zeigen die Ergebnisse einer klinischen Pivotstudie mit seinem führenden Produktkandidaten Olesoxim bei spinaler Muskelatrophie (SMA) dessen günstige Wirkung auf die Erhaltung der motorischen Funktion bei SMA-Patienten. Im Falle einer Zulassung könnte Olesoxim die erste Therapie sein, die speziell für SMA-Patienten entwickelt wurde.
SMA ist eine autosomale, rezessiv vererbte genetische Erkrankung, die die Motoneurone der willkürlich gesteuerten Muskeln betrifft, die für Tätigkeiten wie Krabbeln, Gehen, Kopf- und Halskontrolle und Schlucken benötigt werden. Annähernd 20.000 Menschen weltweit leiden unter SMA. Eines von 6.000 Babys wird mit SMA geboren. Es ist die häufigste genetisch bedingte Todesursache bei Kindern unter zwei Jahren.
Bis zu 20 Millionen potenzieller Eltern in den USA und der EU sind Träger des für SMA verantwortlichen mutierten Gens. Die meisten von ihnen sind sich nicht bewusst, dass sie das Gen in sich tragen. SMA-Patienten lassen sich abhängig vom Beginn und Schweregrad der Erkrankung in vier Subtypen unterteilen, es leiden jedoch alle an einer Degeneration der Motoneuronen, die die willkürliche Muskulatur steuern, wobei eine Schwäche der proximalen Muskulatur der Extremitäten und des Oberkörpers zu Atemproblemen und in den schwersten Fällen zum Tod führt.
Die Pivotstudie wurde in sieben europäischen Ländern durchgeführt. Es handelte sich um eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie an 165 Patienten mit SMA Typ II bzw. stationär behandelter SMA Typ III im Alter von 3 bis 25 Jahren. Die Patienten erhielten randomisiert im Verhältnis 2:1 eine Behandlung mit entweder 10 mg/kg Olesoxim täglich als Suspension zum Einnehmen oder entsprechendem Placebo. Sie wurden über zwei Jahre alle drei Monate untersucht. Der primäre Endpunkt war die Veränderung der motorischen Funktion nach zwei Jahren, gemessen anhand einer standardisierten, speziell für neuromuskuläre Erkrankungen entwickelten Funktionsskala, der MFM. Sekundäre Endpunkte waren die Veränderungen der Werte auf einer weiteren Skala, der Hammersmith Functional Motor Scale for Spinal Muscular Atrophy, sowie der Elektromyographiewerte, der Lungenfunktion, der von den Patienten selbst beurteilten Parameter (z. B. anhand der CGI-Skala), Bewertungen der Lebensqualität (PedsQL), typischer SMA-Komplikationen und der Produktsicherheit.
Die Ergebnisse dieser Pivotstudie ergaben einen progressiven Verlust der motorischen Funktion im Placeboarm, wie für den typischen Krankheitsverlauf beschrieben und ähnlich in anderen Beobachtungs- und Interventionsstudien dokumentiert. Dieser Funktionsverlust, der als primärer Endpunkt bewertet wurde, wurde bei mit Olesoxim behandelten Patienten zwei Jahre lang verhindert, und es traten weniger krankheitsbedingte unerwünschte Ereignisse auf. Andere sekundäre Endpunkte bestätigten diese Effekte. Detaillierte Ergebnisse werden auf anstehenden Konferenzen in Europa und den USA vorgestellt und veröffentlicht. Die Entdeckung von Olesoxim und dessen Entwicklung zur Behandlung von SMA wurde vor allem von AFM-Telethon, der französichen Gesellschaft für Muskeldystrophie, unterstützt.
„Spinale Muskelatrophie ist eine zerstörerische Krankheit und eine führende Todesursache bei Säuglingen und Kleinkindern unter zwei Jahren. Kinder mit einer weniger schweren Form der SMA leiden unter progressivem Muskelschwund und dem Verlust von Mobilität und motorischer Funktion“, erklärt Dr. Enrico Bertini, der leitende Prüfarzt der Studie. „Olesoxim könnte die erste Therapie sein, die speziell für SMA-Patienten entwickelt und zugelassen wurde. Seine neuroprotektive Wirkung und die geringere Zahl der durch die Krankheit selbst verursachten unerwünschten Ereignisse sind ermutigend. Die in dieser Studie erlangten Erkenntnisse und die gesammelten Daten zu Endpunkten und Biomarkern werden Standards für künftige klinische Studien an SMA-Patienten setzen.“
„Wir sind dankbar für die langfristige finanzielle Unterstützung und das Engagement von AFM-Telethon und unserer anderen Aktionäre, gegenüber den Patienten, ihren Familien und den Ärzten, die es uns ermöglicht haben, diese Pivotstudie mit Olesoxim durchzuführen“, sagt Christine Placet, CEO von Trophos. „Unser Fokus liegt nun auf den aufsichtsbehördlichen Schritten, die notwendig sind, um dieses wichtige Produkt so schnell wie möglich zu den Patienten zu bringen. Wir untersuchen gegenwärtig eine Reihe von Optionen, wie z. B. potenzielle Industriepartnerschaften, und suchen nach neuen Finanzierungsquellen.“
Weitere Informationen zu spinaler Muskelatrophie
http://www.smafoundation.org/about-sma/
Über Olesoxim
Olesoxim (TRO19622) ist die führende Substanz in Trophos‘ proprietärer Cholesterin-Oxim-Familie von Substanzen, die auf die Integrität und Funktion der Mitochondrien in gestressten Zellen abzielen und diese bewahren. Vorklinische Studien haben ergeben, dass Olesoxim die Funktion und das Überleben von Neuronen und anderen Zelltypen unter krankheitsrelevanten Stressbedingungen fördert. Es erwies sich in vielen vorklinischen Modellen zur Neurodegeneration als wirksam, darunter auch das NSE-Cre F7/F7-Modell der SMA.
Trophos hat von der Europäischen Kommission die Bezeichnung „Orphan-Arzneimittel“ für Olesoxim zur Behandlung der SMA erhalten sowie ebenfalls die Orphan-Designation der US Food and Drug Administration.
Über Trophos http://www.trophos.com
Trophos ist ein Pharmaunternehmen für die klinische Phase, das innovative Therapeutika für Indikationen mit unerfülltem Bedarf in der Neurologie und Kardiologie entwickelt. Das Unternehmen verfügt über eine neuartige proprietäre Cholesterin-Oxim-basierte Chemieplattform, aus der eine Pipeline potenzieller Arzneimittel generiert wird. Das führende Produkt Olesoxim (TRO19622) befindet sich zur Behandlung von SMA und Multipler Sklerose in der Entwicklung. Andere Indikationen stehen noch im Auswahlprozess. Die auf die Mitochondrien abzielenden Substanzen von Trophos verbessern die Funktion und das Überleben gestresster Zellen, indem sie eine Veränderung der Mitochondrienpermeabilität, einer wichtigen Determinante für Zelltod oder -überleben, verhindern. Die Unterstützung für die therapeutische Begründung solcher auf Mitochondrien abzielender Arzneimittel wächst und Trophos verfügt über einzigartige Voraussetzungen für deren Entwicklung.
Trophos wurde 1999 gegründet und hat seinen Sitz in Marseille, Frankreich. Das Unternehmen wird von einem Syndikat von Private Equity Funds unterstützt, darunter Viveris Management, OTC Asset Management, Amundi PEF, Turenne Capital und Vesale Partners.
Weitere Informationen erhalten Sie von:
Andrew Lloyd & Associates
Sarah Morgan - Sandra Régnavaque
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Tel: +44 1273 675100